Überblick

Mit 7.232 Neuzulassungen auf Basis der unten erläuterten Kriterien ist der Januar 2020 der (bisherige) Rekordmonat für die Elektromobilität in Deutschland.

Während dies für sich genommen ein Grund zur Freude ist (insbesondere im Vergleich zum insgesamt klar schwächelnden Pkw-Markt), könnten die Zahl aber auch deutlich höher sein. So waren es im Vergleich zum Januar 2019 ein Plus von ca. 61%, während z.B. in Frankreich oder Großbritannien der entsprechende Anstieg deutlich höher ist (+258% bzw. +204%).

Dies ist sicher auch zurückzuführen auf das "German government mea culpa", wie es Matthias Schmidt auf Twiiter bezeichnet hat - also das Versäumnis der Bundesregierung, dem Klimaschutzpaket und insbesondere der erhöhten Förderung für Elektrofahrzeuge rechtzeitig Gültigkeit zu verschaffen.

 

 

Auch der Gebrauchtmarkt verzeichnet einen weiteren, sehr deutlichen Anstieg von 5.477 Fahrzeugen Anfang Januar auf 6.331 Fahrzeuge Anfang Februar.

Das Preis-Diagramm zeigt den Preisbereich sowie per Markierung den Median, also den Preis, der für das "mittlere" angebotene Gebrauchtfahrzeug aufgerufen wird.

 

SUVs und Geländewagen

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10.017 / 1.127.491 = 0,89% (+368 / +0,03%)

Kompaktklasse

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11.552 / 729.419 = 1,58% (+387 / +0,07%)

Nissan und Hyundai fallen weiter hinter Volkswagen zurück, während (Achtung: Spekulation) sich Opel offenbar genötigt sah, seine noch vorhandenen Ampera-e in größeren Stückzahlen zuzulassen.

Kleinwagen

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22.356 / 484.332 = 4,62% (+947 / +0,21%)

Ein weiterer Rekordmonat für die Renault Zoe, während Smart in diesem Monat praktisch nicht existent ist (nur 42 neue Forfour). Offenbar wartet man hier auf das Facelift-Modell. Auch BMWs i3 schwächelt diesmal.

Neu gelistet ist der Peugeot e-208, der nun offenbar zur Presse und zu den Händlern gelangt.

Mittelklasse und obere Mittelklasse

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9.268 / 505.708 = 1,83% (+255 / +0,04%)

Das Model 3 ist nunmehr ein volles Jahr am Markt und immer noch konkurrenzlos in seinem Segment.

Kleinstwagen

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6.747 / 223.916 = 3,01% (+679 / +0,38%)

Die "neuen Drillinge" aus dem VW-Konzern sind nun komplett, denn neben dem VW E-up fahren nun auch die Schwestermodelle Seat Mii electric und Skoda Citigo e iV in Deutschland. Und dies in deutlich höheren Stückzahlen.

Während von den "alten Drillingen" diesen Monat nur der C-ZERO noch einmal punktet (auch dies eventuell "Reste-Zulassungen"), geht der iOn vermutlich seinem Ende entgegen.

Für den Smart Fortwo gilt dasselbe wie bereits oben für den Forfour gesagt.

Vans

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2.081 / 199.848 = 1,04% (-137 / -0,04%)

Wie immer der Hinweis: die als gebraucht unten aufgeführten Renault Kangoo und nun auch Nissan Evalias sind explizit Fahrzeuge in der "echten" Van- bzw. Hochdach-Kombi-Ausführung als 5-Sitzer - und mit voller Verglasung.

Sportwagen

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834 / 44.121 = 1,89% (+162 / +0,35%)

Oberklasse

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960 / 27.512 = 3,49% (-21 / +0,03%)

Leichtkraftfahrzeuge

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Diese Gruppe von Fahrzeugen fällt in der Regel in den L-Bereich der EU-Fahrzeugklassen und wird in den KBA-Statistiken nicht erfasst. Daher hier nur ein kurzer Überblick zum Gebrauchtmarkt.

Hinweise zur Methodik

Als Grundlage dienen die monatlichen Neuzulassungs-Statistiken des KBA (FZ 10 und FZ 11).

Die Auswertung erfolgte nach den üblichen Grundsätzen: für die Zahlen zu den Elektrofahrzeugen berücksichtige ich nur genau benannte Fahrzeugmodelle, die "sonstigen" werden hier also nicht dargestellt - selbst, wenn ein Hersteller genannt ist. Weitere Besonderheiten und Ausnahmen, die es in Einzelfällen gibt, sind jeweils im Kontext genannt. Betrachtet werden außerdem ausschließlich reine Elektrofahrzeuge (BEV = batterielektrische Vehikel), keine Plugin-Hybriden.

Die Betrachtung bezieht sich auf die letzten 12 Kalendermonate. Dieser Zeitraum ist einerseits kurz genug, um aktuelle Entwicklungen abzubilden, andererseits werden die typischen saisonalen Schwankungen und auch Peaks, die in einzelnen Monaten aus unterschiedlichen Gründen auftreten, hierdurch egalisiert.

Bei der Zuordnung der Fahrzeuge zu den einzelnen Marktsegmenten ist im Wesentlichen die Einstufung des KBA übernommen. Allerdings sind manche Segmente zusammengefasst.

Ergänzend ist auch eine Momentaufnahme des Gebrauchtwagenmarktes enthalten. Hierzu wurden Anzahl und Preisverteilung (Angebotspreise) der zum Verkauf stehenden und als gebraucht ausgewiesenen Fahrzeuge mit Standort in Deutschland auf der Verkaufsplattform mobile.de zum Beginn des Folgemonats ermittelt. Inwiefern hier Tageszulassungen und Vorführfahrzeuge enthalten sind, wurde nicht geprüft.

Disclaimer

Alle Daten sind nach besten Wissen und Gewissen zusammengestellt, ein Fehler kann sich natürlich dennoch immer einschleichen.

Textliche Aussagen, die sich nicht auf die statistischen Werte beziehen, stellen meine persönliche Meinung dar.